Die Einwohner des Dorfes Steinebach an der Westerwälder Seenplatte sind seit alters her als sehr sangesfreudig bekannt. So gibt es neben dem Männergesangverein den Gemischten Chor sowie einen Frauenchor in der Westerwaldgemeinde.
Allererste Aktivitäten eines gemischt singenden Chores sind in der 1823 begonnenen Schulchronik der Volksschule Steinebach, Langenbaum, Schmidthahn und Seeburg nachgewiesen. In einer Eintragung aus dem Jahre 1833 heißt es:
„Im Frühling 1830 bildete sich der Chor durch Zuziehung der erwachsenen Jugend der Gemeinde Steinebach, männlich und weiblich, zu den oberen Schulklassen.“ Der Schullehrer bemerkt „an der hiesigen, der Schule entwachsenen Jugend Gesangsbildungsfähigkeit und Singlust.“
Damit ist belegt, dass der von Frauen und Männern gepflegte Chorgesang in Steinebach seine Anfänge bereits vor über 170 Jahren genommen hat.
Wann genau der Frauenchor als selbstständiger Chor gegründet wurde, lässt sich heute nicht mehr genau nachvollziehen. Es ist je- doch bekannt, dass die Frauen auf der Hochzeit von Karl und Lina Pfeifer aus Steinebach im Jahr 1925 ein Ständchen gebracht haben.
Aus den persönlichen Aufzeichnungendes Volksschullehrers Wilhelm Reeh, der ab dem Jahre 1883 für 42 Jahre in Steinebach tätig war, ist überliefert, dass “der Chor an Kaisers Geburtstag gesungen hat”.
Demnach wäre der Frauenchor Steinebach im Jahre 2010 mehr als 100 Jahre alt.
In der Vereinschronik des Ge- mischten Chores ist weiterhin nachzulesen, dass im November 1946 auf Anraten des damaligen Lehrers von Steinebach, Herrn Werner Thauer, von den Frauen und Mädchen des bereits bestehenden Frauenchores und den sangesfreudigen Männern der Gemischte Chor Steinebach/ Schmidthahn gegründet wurde.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stand der Frauenchor unter der musikalischen Leitung von Karl Orthey, im Dorf allgemein „Karl- Padden“ gerufen, haupt- beruflich Maurer und Landwirt, nebenbei Trompetenspieler und Geigenlehrer sowie auch Dirigent des Männergesangvereines.
Als bei ihm mit zunehmendem Alter das Gehör immer schlechter wurde, übernahm 1946 der neue Dorfschullehrer Werner Thauer die Chorleitung, die er bis zum Jahre 1959 innehatte. In seinen privaten Aufzeichnungen ist nachzulesen:
„Im Krieg musste der Männergesangverein seine Tätigkeit einstellen. Auch nach dem Krieg konnte man nicht gleich mit dem Singen beginnen, denn einige Sänger waren im Krieg gefallen.